Der amerikanische Alptraum: Umgang mit dem Anderssein in Sally Bleistift in Amerika (1935) von Auguste Lazar
Résumé
Dieser Beitrag setzt sich mit der dystopischen – Gegenentwurf einer Utopie – Darstellung der US-amerikanischen Gesellschaft in dem in Vergessenheit geratenen Exil- bzw. DDR-Kinder- und Jugendliteraturklassiker Sally Bleistift in Amerika. Eine Geschichte aus dem Jahre 1934 (1935) von Auguste Lazar auseinander. Dieses Werk handelt hauptsächlich von der russischjüdischen Frau namens Sally Bleistift, die das russische Reich verlassen musste, um den dortigen Pogromen zu entkommen. Sie lebt seitdem mit ihrer Enkelin in einer US-Arbeiterstadt und hat zudem einen Ersteinwohnerknaben grossgezogen. Am Anfang der Geschichte nimmt sie ein Schwarzes Findelkind bei sich auf. Die Präsenz von Figuren aus verschiedenen ethnischen Gruppen dient dazu, von deren jeweiligen Geschichte zu berichten. Da die Darstellung Lazars an historische Fakten und ideologische Gründen anknüpft, wird im ersten Teil des Beitrags der Entstehungskontext dieser Erzählung thematisiert. Das Hauptaugenmerk der darauffolgenden Teile liegt auf dystopischen Elementen der US-amerikanischen Gesellschaft für die verschiedenen abgebildeten diskriminierten Minderheiten. In der Tat kommen die Diskriminierungsformen, denen sie ausgesetzt sind, auf verschiedene Art zum Ausdruck. Insbesondere die von der Polizei ausgehende antisemitische Rhetorik, sowie der Ausschluss der Ersteinwohnernationen und die der Schwarzamerikanischen Gemeinschaft auferlegten Rassensegregation und deren Folgen sollen untersucht werden. Im letzten Teil werden die Implikationen dieser negativen Darstellung der US-Gesellschaft analysiert.
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